Die Bundeswehr hat mehrere Tochtergesellschaften, die jeweils einen Aspekt des komplexen Bedarfes unserer Streitkräfte abbilden. Eine dieser Tochtergesellschaften ist die BwFuhrparkService. Sie stellt der Bundeswehr handelsübliche Fahrzeuge (PKW, LKW, Baumaschinen…) zur Verfügung. Ebenso ist sie verantwortlich für die so genannten „handelsüblichen Fahrzeuge mit militärischer Sonderausstattung“. Ein Beispiel ist ein grüner 2-Tonner. Heute habe ich das Unternehmen in Troisdorf bei Bonn besucht.
Die BwFuhrparkService kauft diese Fahrzeuge am Markt ein oder least sie und gibt sie gegen Kostenersatz an die Truppe weiter. Bei dem Unternehmen ist viel Sachverstand und Erfahrung vorhanden. Das ist ein Vorteil für die Bundeswehr.
Ich habe auch einige Themen zu dem Termin mitgebracht. Wenn die Fahrzeuge ausfallen, bringen die Mitarbeiter der BwFuhrparkService sie in eine Vertragswerkstatt. Für den Friedensdienst ist das eine gute Lösung. Aber ist das im Fall der Landes- oder Bündnisverteidigung darstellbar? Hier sollte über eine Struktur nachgedacht werden, die im V-Fall die Instandsetzungsfähigkeit sicherstellt, beispielsweise über die Beorderung von Mechatroniker*innen in der Reserve.
Ein weiterer Punkt sind die vielen erkennbar handelsüblichen KfZ. Wenn wir in unserer Heimatschutzkompanie ins Gelände gefahren sind, hat uns der Spieß mit einem silbernen KfZ verpflegt. Das passt nicht zum Grundsatz „Train as you fight, fight as you train.“ Da sollten mehr grüne Fahrzeuge hinein.
Weiterhin müssen wir aus meiner Sicht die Variationsbreiten radikal reduzieren. Ein Los 2-Tonner von MAN, ein Los von Mercedes und ein Los von Scania sind im Friedensdienst kein Problem. Im V-Fall wird die Ersatzteilbeschaffung zum logistischen Alptraum. Hier müssen wir mehr so genannte Familienbildung betreiben. Denkbar ist zum Beispiel die Ausstattung einer Brigade nur mit LKW von Mercedes, eine Brigade mit MAN und so weiter. Mit dem Vergaberecht ist das vereinbar.
Eine gute Nachricht ist der Beginn der Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di über den Betriebsteil „Fahrdienst Bundestag“. Die bisherige Führung des Verteidigungsministeriums war nicht positiv gegenüber Tarifverträgen eingestellt. Mit der SPD hat sich das jetzt geändert und es wird miteinander gesprochen.
Ich bedanke mich für den offenen Austausch mit der BwFuhrparkService. Ich unterstütze die Gesellschaft bei ihrer Arbeit. Wir werden im Gespräch bleiben.