Besuch bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft

Im deutschen Schiffbau wird viel geleistet. Er ist hochspezialisiert und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr qualifiziert. Im Spezialschiffbau ist Deutschland nach wie vor ein bedeutender Standort. In Schleswig-Holstein gibt es von Lübeck über Kiel und Rendsburg bis nach Flensburg innovative Betriebe. Auch in unserem Wahlkreis leben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vom Schiffbau.

Am Dienstag habe ich auf Wunsch der IG Metall und der SPD Flensburg die Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) besucht. Unter Landtagskandidat Kianusch Stender und der amtierende Landtagsabgeordnete Heiner Dunckel waren dabei. Die FSG besteht seit 150 Jahren. In den letzten Jahren hat sie sich auf den Bau von RoRo-Fähren spezialisiert. Aber auch für Aufträge zum Bau und zur Instandsetzung von Marineschiffen steht die FSG bereit.

Ich konnte mir vor Ort ein Bild von der technischen Ausstattung der Werft und von der Arbeitsweise der Mitarbeiter machen. Dies hat mich sehr beeindruckt. Bemerkenswert ist, wie sich der Schiffbau in einem schwierigen Marktumfeld behauptet. Andere Staaten wie beispielsweise Korea subventionieren ihre Werften in hohem Ausmaß. Deutschland lässt seine Werften im globalen Konkurrenzkampf weitgehend allein.

Das muss sich ändern. Unabhängig von der persönlichen Haltung zu den Themen Freihandel und Globalisierung – hier kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein – darf es weltweiten Handel nur zu fairen Wettbewerbsbedingungen geben. Freihandel mit einem Land, das Gewerkschaften unterdrückt und Umweltstandards missachtet, kann nicht funktionieren.

Wir müssen hier neu denken. Neben Marktzutrittsbeschränkungen kann auch der Klimaschutz eine Chance sein. Große Teile der europäischen Küstenschiffsflotte müssen in den nächsten Jahren erneuert werden – klimaneutral. Die Initiative des Verbands für Schiffbau und Meerestechnik, den Schiffbau für diese Flotte zurück nach Europa zu holen, finde ich sehr gut.

Deutschland ist noch ein bedeutender Industriestandort, weil sich SPD und CDU bei allen Differenzen immer zusammengerauft haben, wenn es um den Erhalt der Industrie ging. Im Schiffbau ist dies nicht gut gelungen. Das war ein Stück weit teilnahmslos. Wir brauchen eine neue Wertschätzung für unsere maritime Industrie. Dabei weiß ich die IG Metall und die SPD Flensburg an meiner Seite.