Menschen müssen sich zu jedem Zeitpunkt im öffentlichen Raum sicher fühlen können. Gerade Frauen fühlen sich an Bahnhöfe und Haltestellen mitunter unsicher. Das muss sich ändern. Ich rege an, Schutzkonzepte für öffentliche Räume zu schaffen. Gemeinsam mit Tobias Bergmann, dem neuen Oberbürgermeister von Neumünster, und Thomas Wulff von der Gewerkschaft der Polizei (Sektion Bundespolizei) habe ich das Bahnhofsumfeld in Neumünster besichtigt.
Für den Schutz des öffentlichen Raumes sollten Bund, Land und Kommunen zusammenwirken. Die Gleisanlagen beispielsweise gehören dem Bund, der auch durch die Bundespolizei im Bahnhof für Sicherheit sorgt. Thomas Wulff erläuterte uns typische Einsatzlagen der Bundespolizei. „Ein durchgehender Funkempfang muss an jedem Punkt des Gebäudes sichergestellt sein“, fordert er. Auch die Energieversorgung der Diensträume entspreche nicht mehr dem Stand der Technik. Hier möchte ich mich im Bundestag für Verbesserungen einsetzen.
Wir sollten auch die Stadt und die Landespolizei ins Boot holen. Tobias Bergmann weist auf die geplante Sanierung des Bahnhofsvorplatzes hin. „Durch bauliche Veränderungen, bessere Beleuchtung und mehr Präsenz des kommunalen Ordnungsdienstes im Bahnhofsumfeld kann die Stadt Neumünster zur Sicherheit beitragen“, sagt er. Die Stadt Neumünster sei bereit, ihre Expertise in ein Konzept für das Bahnhofsumfeld einzubringen. Das finde ich gut.
Konkret sollte ein Konzept für das Bahnhofsumfeld aus drei Bausteinen bestehen:
– Eine Sanierung von Straßen und Plätzen erhöht die Aufenthaltsqualität des Areals. Neue Nutzergruppen werden generiert, der Platz wird stärker durchmischt. Dies verbessert die Sicherheit. Bauliche Veränderungen können auch dem Entstehen von Angsträumen entgegenwirken.
– Durch eine gute und verlässliche Beleuchtung verbessert sich das Sicherheitsgefühl. Dies verbessert auch die objektive Sicherheit, denn so wird das Areal erneut attraktiver und damit häufiger besucht.
– Eine größere Präsenz von Sicherheitskräften dient der Prävention und verleiht dem Platz eine „sicherere“ Aura. So wird die positive Entwicklung verstärkt.
Es geht also darum, in eine positive Spirale von verbessertem Sicherheitsgefühl, zunehmender Nutzung und objektiver Sicherheit zu kommen. Dabei ist es wichtig, dass Sicherheitsmaßnahmen von sozialen Angeboten begleitet werden. „Soziale Arbeit kann helfen, Problemlagen vor Ort zu lösen“, regt Tobias Bergmann an.
Und auch das Thema Innenstadtwache möchte ich gern wieder aufgreifen. Japan hat mit Innenstadtwachen ebenso gute Erfahrungen gemacht wie die Polizei in Berlin am Alexanderplatz.